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Trio Greifer plus Michael Büttler

Werke für Zither und Posaune
Tobias Krebs, Lukas Langlotz, Martin Jaggi, Helena Winkelman

Neue Kammermusik – filigran, stimmungsvoll, aussagekräftig - bewusst für kleine, intime Räume und eine eingespielte Besetzung komponiert. Mit diesem Projekt realisieren die Interpreten einen lang gehegten Wunsch abseits des im Musikbusiness oft nötigen und üblichen schnellen Funktionierens. Alle KomponistInnen, die auf dem «Wunschzettel» der Interpreten standen, haben begeistert als Partner zugesagt. Eine intensive Zusammenarbeit zwischen Komponisten und Interpreten ist ein wichtiges Markenzeichen dieser Produktion. Drei der Komponisten sind mit Basel eng verbunden, so dass die Premiere für dieses Projekt für Basel geplant ist.

Das Projekt ist für ab Saison 23 aktuell und zu buchen.

Die Besetzung
Meist ruft die Besetzung Posaune mit Saiteninstrumenten Skepsis, Lächeln und Verwunderung hervor. In der Tat hat diese Besetzung aber gerade in unserem Kulturkreis eine lange Tradition. Man denke nur an die wunderbare Musik von Darius Castello und seinen Zeitgenossen. Da die Posaune das erste Blechblasinstrument war, das chromatisch spielen konnte war sie eines der Haupt-Melodieinstrumente in Renaissance und Frühbarock.

Seit der Klassik wird die Posaune zunehmend in die hinteren Reihen des Orchesters verbannt und spielt eine eher marginale Bedeutung. Die Instrumente werden grösser, die Bauweise eher für ein lautes Spiel, bei dem alte Töne gleich klingen, entwickelt. Auch die moderne Ausbildung zielt in diese Richtung. Das feine nuancenreiche, sprechende Imitieren der menschlichen Stimme tritt in den Hintergrund - geht mehr und mehr verloren. Dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen und an eine alte Tradition anzuknüpfen, ist Teil des Projekts.

Der Zither erging es in einigen Punkten im Übrigen nicht unähnlich. In früheren Epochen war eine grosse Diversität von Zupfinstrumenten fester Bestandteil gemischter Kleinbesetzungen. Heute muss sich die Zither bzw. deren Spieler erst wieder einen Platz abseits der Folklore im seriösen Konzertleben erkämpfen.

An diesem Punkt der Geschichte haben sich Mitglieder des Trio Greifers Michael Büttler beim Projekt «Orson Wells’ Schatten – Der dritte Mann».

Für uns ein Glücksfall: Mitglieder des Trio Greifer lernen sich durch das von Georg Glasl initierte Projekt zum «Dritten Mann» kennen.

Sie sind neugierig, innovativ und lieben massgeschneiderte, eigenständige Projekte - obwohl sogenannte Spezialisten für neue Musik, schätzen sie die Tradition. Nicht das «Rad zurückdrehen», sondern ein Weiterführen einer etwas in Vergessenheit geratener Kultur ist zentral. Individuum – Collectivum
Die Trennung von Interpreten und Komponist: Auch das ist tendenziell eine «Erfindung» der jüngeren Vergangenheit. Die personelle Trennung und deren Vorzüge bleibt zwar in diesem Projekt bestehen, jedoch ist die Auswahl der Komponisten sorgsam geschehen und der kreative Entstehungsprozess der Werke und auch des gesamten Programmes ist eine so enge Zusammenarbeit, das getrost von einem grossen Gemeinschafts-Projekt gesprochen werden kann. Instrumentalisten und Komponisten kennen sich seit vielen Jahren, sind zusammen gereist und standen zusammen auf der Bühne.

Die Zusammenarbeit aller steht nicht im Zeichen, die individuellen Eigenheiten und Sprachen der Komponisten und auch der Instrumente einzuebnen. Vielmehr geht es um Kontakt, Austausch und Durchlässigkeit. So werden neben Tutti-Stücken auch jeweils solistische Sätze das Programm bereichern. Als kleine sehr persönliche Interludien wird jeder der 4 Komponisten 2 Sternzeichen aus Stockhausens Tierkreis bearbeiten. Dabei handelt es sich jeweils um das persönliche Sternzeichen plus Aszendent des jeweiligen Komponisten.

Das Publikum
Als vierte wichtige Instanz wird die Nähe zum Publikum gesehen. Die Musik ist ganz bewusst eher für das kleine Publikum und kleine aber feine Konzertorte gedacht. Neben Konzerteinführungen und der Tatsache, dass wir nach dem Konzert für Gespräche zu Verfügung stehen, ist die Idee 5 Konzerte in einem eher kurzen Zeitraum in der gleichen Stadt/Region aufzuführen von Bedeutung. So kann der geneigte Zuhörer, selbst bestimmen, wie tief er in die musikalische Sprache eintauchen will. Einerseits mehrmaliges Hören der gleichen Musik mit den gleichen Interpreten andererseits aber eine neue Wahrnehmung durch einen anderen Konzertort. Natürlich spielt der Konzertort wie auch die Entwicklung der Interpretation durch mehrmaliges Spielen eine grosse Rolle und es ergibt sich die einmalige Möglichkeit zu erleben, wie sehr sich sowohl Wahrnehmung also auch die Interpretation von neuer Musik durch mehrmaliges Aufführen entwickelt.
Das Team besteht neben Michael Büttler aus dem Trio Greifer mit Reinhilde Gamper Leopold Hurt Martin Mallaun Ausserdem den Komponisten Martin Jaggi, Helena Winkelman, Tobias Krebs Lukas Langlotz
Mit freundlicher Unterstüztung von
Schweizer Kulturstifung ProHelvetia
Fachausschuss Musik BS/BL
La Fondation NICATI-DE LUZE